Ajse Selmanova absolviert zurzeit eine Ausbildung als Fachfrau Betreuung an der LIPSCHULE. Dabei eignet sie sich umfassende Fähigkeiten an, dank denen sie ihren Schützlingen bei der sprachlichen, geistigen und motorischen Weiterentwicklung genauso behilflich sein kann wie bei der Festigung ihrer Persönlichkeit und ihres Sozialverhaltens. Im persönlichen Gespräch hat sie uns einen Einblick in ihren Berufsalltag gewährt.
Frau Selmanova, wieso haben Sie sich für diese Berufslaufbahn entschieden?
Das hat mit meinem familiären Hintergrund zu tun. Ich übernahm bereits als Heranwachsende Verantwortung für meine jüngeren Geschwister und habe mitgeholfen, diese grosszuziehen. Diese Aufgabe empfand ich schon damals als sehr zufriedenstellend, weshalb ich mir bereits im Alter von 13 Jahren in den Kopf gesetzt habe, dereinst eine Ausbildung als Fachfrau Betreuung zu absolvieren.
Wie weit fortgeschritten sind Sie in Ihrer Ausbildung?
Ich befinde mich aktuell im dritten und letzten Lehrjahr.
Was schätzen Sie an Ihrem angehenden Beruf besonders und was weniger?
Mir gefällt besonders, dass ich die uns anvertrauten Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben begleiten und positiv beeinflussen kann. An der LIPSCHULE sorgen wir mit einem lösungsorientierten Ansatz dafür, dass aus ihnen verantwortungsbewusste Individuen heranreifen. Etwas schade finde ich hingegen, dass das Erledigen von Hausarbeiten manchmal zu kurz kommt, weil diese in meinem Arbeitsplan eine untergeordnete Rolle spielen. Wenn ich mehr Zeit dafür hätte, würde mir das mehr Möglichkeiten für den gelegentlich nötigen Rückzug geben. Zudem dient eine gut sortierte Umgebung auch als Orientierungshilfe für die Kinder und Jugendlichen.
Welche Pläne haben Sie für die Zeit nach Ihrem Abschluss?
Zuerst möchte ich ein wenig zusätzliche Berufserfahrung sammeln. Zwar befasse ich mich bereits seit acht Jahren beruflich mit der Betreuung und Erziehung von Kindern, vor der Ausbildung befanden sich diese aber meist im Kleinkindalter. Deshalb ist es mir wichtig, meine neu erworbenen Kenntnisse erst einmal vertieft anwenden zu können, wenn ich meinen Abschluss gemacht habe. Danach möchte ich mich aber auf jeden Fall weiterbilden, um meinen Aufgaben noch besser nachkommen zu können. Vielleicht studiere ich Sozialpädagogik, vielleicht fasse ich jedoch auch etwas anderes in Betracht, bis es so weit ist.
Welche Unterschiede machen Sie zwischen der öffentlichen Schule und einer Institution wie der LIPSCHULE aus und was bedeutet das aus Ihrer Sicht für die Schülerinnen und Schüler?
Für mich besteht der grosse Unterschied darin, dass die freie Meinungsäusserung an der LIPSCHULE aktiv gefördert wird. Und damit nicht genug: Die Inputs der Kinder und Jugendlichen werden auch ernst genommen. So entsteht eine Beziehung auf Augenhöhe, dank der sie viel eher dazu bereit sind, Verantwortung zu übernehmen für ihre schulischen Ziele.