Gesunde Ernährung ist wichtig – doch welche Rolle spielt sie im Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit von Kindern und Jugendlichen? Und worauf achtet die LIPSCHULE sonst noch, wenn es um das leibliche Wohl ihrer Schülerinnen und Schüler geht? Alex Fiechter ist seit vier Jahren Küchenchef und hat uns mit der Beantwortung einiger Fragen einen kleinen Einblick in seinen Alltag gewährt.
Was wird in der hauseigenen Küche der LIPSCHULE genau angeboten?
Wir kochen täglich 120 Portionen, um die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen über Mittag zu verpflegen. Dabei gibt es zwei Mal wöchentlich Fleisch, einmal Fisch, einmal ein Vegi-Menü und einmal Pasta. In den ersten beiden Fällen bieten wir ausserdem eine Alternative an für all diejenigen, die sich vegetarisch ernähren. Zusätzlich servieren wir jeweils ein schmackhaftes Znüni und Zvieri, das aus Früchten, Brot, Käse, Nüssen und Gemüse besteht.
Worauf legen Sie dabei besonderen Wert?
Wir verwenden frische und gesunde Produkte, die nach Möglichkeit in der Region erzeugt wurden und gerade Saison haben. Den Fisch beziehen wir beispielsweise direkt in der Nachbarschaft von der Fischerei Gerny. Er kommt also an dem Tag auf den Tisch, an dem er gefangen wurde. Das Fleisch stammt von der Metzgerei Kraus aus Rüschlikon. Bei Früchten und Gemüse ist es etwas schwieriger, dieses Prinzip einzuhalten, insbesondere im Winter. Aber dabei achten wir zumindest darauf, dass wir keine Ware aus Übersee beziehen müssen, nur schon alleine wegen der Ökobilanz. Bio-Produkte sind uns ebenfalls wichtig und wir greifen überall da, wo es Sinn macht, auf sie zurück. Last but not least muss Essen für mich aber auch Spass machen. Deshalb gibt es bei uns immer mal wieder ein sogenanntes «Kinderlieblingsessen» wie zum Beispiel Pizza oder Chicken Nuggets, auch wenn dieses vielleicht nicht immer die volle Punktzahl in Sachen Ausgewogenheit erreicht. Abwechslung ist für mich das Zauberwort – ich habe während meiner gesamten Zeit an der LIPSCHULE noch nie einen alten Menüplan 1:1 wiederverwertet.
Wie gehen Sie mit speziellen Ernährungsbedürfnissen um, die zum Beispiel auf Allergien oder auf den jeweiligen religiösen Hintergrund zurückzuführen sind?
Es versteht sich von selbst, dass wir darauf Rücksicht nehmen. Momentan befinden sich unter unseren Schülerinnen und Schülern zwei, welche sich laktosefrei ernähren, in der Vergangenheit hatten wir sogar einmal jemanden mit Diabetes. In solchen Fällen kochen wir für die Betroffenen natürlich separate Menüs. Bei uns muss auch aus konfessionellen Gründen niemand auf das Essen verzichten, es gibt immer eine Alternative.
Was glauben Sie, hat die Ernährung einen Einfluss auf die Aufnahmefähigkeit der Kinder und Jugendlichen?
Davon bin ich überzeugt, auch wenn mir die Kinder das nicht immer glauben. Wenn der Blutzuckerspiegel ausgeglichen ist, sind wir Menschen deutlich leistungsfähiger. Deshalb versuche ich, statt Schokolade & Co. des Öftern auf nachhaltige Energielieferanten wie zum Beispiel Nüsse zu setzen. Manchmal lässt sich das Gesunde ja auch ganz gut in etwas besonders Schmackhaftem verstecken (schmunzelt).