Die heutige Arbeitswelt stellt jeden einzelnen von uns vor grosse Herausforderungen. Das gilt vor allem für Jugendliche, die mit ihrem beruflichen Einstieg befasst sind. Die vorbereitenden Schulen sind deshalb gefordert, ihnen das nötige Rüstzeug an die Hand zu geben. Wie das der LIPSCHULE gelingt, wollten wir von Markus Gadient wissen. In seiner Funktion als Berufsbildner bei libs Industrielle Berufslehren Schweiz beschäftigt er einen unserer ehemaligen Schüler und hat uns im persönlichen Gespräch verraten, welche Erfahrungen er damit macht.
Herr Gadient, um welche Ausbildung handelt es sich konkret und in welchem Lehrjahr ist der betreffende junge Mann?
Der Lernende befindet sich zurzeit im ersten Lehrjahr seiner Ausbildung zum Polymechaniker.
Wie macht er sich bisher, sind Sie zufrieden mit seiner Entwicklung?
Ja, ich bin sehr zufrieden mit ihm. Er ist offen, kommunikativ, lernfreudig und hilfsbereit – Eigenschaften, die wir bei libs enorm schätzen und die ihn in seinem Berufsleben bestimmt weiterbringen werden.
Was wünschen Sie sich von einem Bildungsinstitut? Was funktioniert gut, was müsste sich noch verbessern?
Wichtig sind für mich soziale Kompetenzen wie beispielsweise die Selbstständigkeit, die Kommunikations- und Teamfähigkeit, die Flexibilität und die Lernbereitschaft. Viele junge Menschen erwerben diese Fähigkeiten glücklicherweise bereits während ihrer schulischen Laufbahn. Was mir mehr zu denken gibt, ist die allgemeine gesellschaftliche Entwicklung, in der Werte wie Respekt, Toleranz und Geduld immer mehr verloren gehen. Ich erlebe es oft, dass unsere Auszubildenden schnell das Interesse an etwas verlieren, wenn es nicht von Anfang an funktioniert. Um dem entgegenzuwirken, sind wir alle gefordert: Elternhaus und Arbeitgeber, aber eben auch die vorbereitenden Schulen.
Was unterscheidet Lernende, die ihre schulische Laufbahn bei der LIPSCHULE absolviert haben, Ihrer Ansicht nach von ihren Kolleginnen und Kollegen?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten, da wir bisher noch keine Lernenden aus der LIPSCHULE betreut haben. Ich stelle jedoch ganz allgemein fest, dass Jugendliche, die aus Privatschulen zu uns kommen, weniger Mühe damit haben, in der Berufsschule gute Resultate zu erzielen. Das führe ich darauf zurück, dass sie das selbstständige Lernen bereits gewohnt sind und nicht erst erlernen müssen.